Um das Groninger Dorf Zoutkamp mindestens bis 2050 vor Hochwasser zu schützen, wird unter anderem ein neues Pumpwerk gebaut und die monumentale Hunsingo-Schleuse von 1859 wird von einer ehemaligen Seeschleuse in eine Schleuse umgewandelt. Der Königliche Oosterhof Holman übernimmt die vollständige Restaurierung des monumentalen Teils, aber der Umfang reicht noch viel weiter. So stellt das 112 Jahre alte junge Familienunternehmen die neuen hölzernen Schleusentore und Stahlbremswerke selbst her und hat mit dem Schwesterunternehmen Elize Energie sogar die gesamte Baustelle erhalten.
Oosterhof Holman arbeitet in Zoutkamp im Auftrag von Strukton. Beide Unternehmen haben eine lange Geschichte miteinander. "Wir ergänzen uns gut", sagt Taeke Visser, Unternehmensleiter bei Oosterhof Holman Beton- en Waterbouw. "Wir haben zum Beispiel schon einmal erfolgreich die 'Approach 17 bridges' für den Wasserverband Noorderzijlvest ausgeführt, wo wir intensiv mit Strukton in einem Bauteam zusammengearbeitet haben. Die Blauwe Loper, die längste Fahrradbrücke Europas, ist ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in jüngster Zeit. Bei den Nieuwe Waterwerken Zoutkamp agieren wir zwar auf dem Papier als Subunternehmer, aber auch hier agieren wir eher als Partner. Zunächst haben wir während der Ausschreibung Kapazitäten und Lösungen angeboten, die zum Gewinn der Ausschreibung beigetragen haben. Von dort aus haben wir auch unsere Absicht geäußert, bei der Sanierung der Hunsingo-Schleuse gemeinsam vorzugehen."
Die monumentale Hunsingo-Schleuse wird in der neuen Situation Teil der neuen Schleuse werden. "Strukton kümmert sich um den Neubau, wir kümmern uns um die Restaurierung der bestehenden Schleuse", so Taeke weiter. "Das ist auch die eigentliche Spezialität von Oosterhof Holman: Restaurierung mit Respekt vor dem Denkmal. Dennoch gibt es auch eine beträchtliche Abbrucharbeit, denn die Antriebsstellen der neuen Türen werden in die Schleusenwand integriert." Auch Jan Sluiter, Projektleiter bei Oosterhof Holman Beton- en Waterbouw, kann dem zustimmen und fügt hinzu: "Außerdem ist die Schleuse ziemlich wartungsbedürftig. Ein Großteil des Mauerwerks ist in schlechtem Zustand. Es wird bald an uns sein, den Punkt 'bis hierher und nicht weiter' zu markieren, natürlich in Absprache mit dem Restaurierungsarchitekten. Aber das wird sich erst zeigen, wenn wir im Februar 2025 mit den Bauarbeiten begonnen haben. Auch die Qualität des Mauerwerks unter den Natursteinabdeckplatten kann derzeit noch nicht richtig beurteilt werden." Es werden noch arbeitsreiche Monate an der Schleuse, sagt Taeke mit einem Lächeln. "Denn es muss alles in einer Saison erledigt werden."
Bei der radikalen Restaurierung der Hunsingo-Schleuse arbeitet Oosterhof Holman mit einer Reihe von festen Partnern zusammen. Jan: "Für das Mauerwerk nutzen wir das Fachwissen von Siegersma und die Natursteinsanierung wird von Meesters In durchgeführt.
In dieser Zusammensetzung haben wir vor kurzem ein ähnliches Projekt durchgeführt und den monumentalen Schleusenkomplex Aduarderzijlen komplett renoviert. Demnächst werden wir hier in Zoutkamp mit Mörteln nach einem alten Rezept arbeiten. Das ist reine Handwerkskunst. Der Mörtel zieht langsam, das heißt, man kann nicht die Geschwindigkeiten von heute erreichen. Außerdem ist man auch vom Wetter abhängig. Zu kalt oder zu nass ist katastrophal. Man muss also sehr genau hinhören. Das Ziel der monumentalen Restaurierung ist es, die restaurierte Schleuse so alt wie möglich aussehen zu lassen, so dass der Kontrast zwischen dem bestehenden und dem neuen Teil, den Strukton baut, deutlich sichtbar ist."
Ursprünglich hatten die Experten von Oosterhof Holman auch geprüft, ob die alten hölzernen Schleusentüren gerettet werden könnten, aber es stellte sich heraus, dass sie in einem zu schlechten Zustand waren. "Die Türen wurden herausgenommen und an unserem Standort in Harlingen eingehend untersucht. Hier wurden sie endgültig verworfen", sagt Taeke. "Wir bauen derzeit drei neue Holztüren mit einer Höhe von 9,60 m und einer Breite von 5 m. Die alten Stahlkonstruktionen an den Schleusentüren erhalten ein zweites Leben. So werden zum Beispiel die manuell zu bedienenden Kappen in unserer Stahlwerkstatt restauriert und erhalten an den neuen Toren eine 'zeremonielle Funktion', da die neuen Schleusentore elektromechanisch bedient werden. Es ist beabsichtigt, so viele alte Elemente wie möglich beizubehalten, sofern dies technisch möglich ist und die Sicherheit nicht beeinträchtigt wird. Die Bremsenarbeiten gehören ebenfalls zu unserem Aufgabenbereich, obwohl es sich dabei nicht um Restaurierungsarbeiten handelt. Wir bereiten sie in unserer Werkstatt komplett vor und montieren sie vor der neuen Schleuse an den Rohrpfählen, die wir mit unseren eigenen Schiffen einbauen."
Das Projekt Neues Wasserwerk Zoutkamp beweist die Vielseitigkeit von Oosterhof Holman. "Wir haben sehr viele Disziplinen in unserem Unternehmen und nutzen dankbar das Fachwissen der anderen", sagt Taeke. Sogar die nachhaltige Gestaltung von Baustellen kann man den Experten von Oosterhof Holman überlassen. Sie haben dafür vor etwa 12 Jahren ein Schwesterunternehmen gegründet. "Wir machen Nachhaltigkeit aus einer intrinsischen Motivation heraus, aber auf eine realistische und praktikable Weise, so dass sie eine Chance auf Erfolg hat", sagt Aletta Zwart, Business Unit Manager bei Elize Energie. "Wir tun dies sowohl für unsere Muttergesellschaft als auch für Dritte. Bei den Nieuwe Waterwerken Zoutkamp haben wir im Auftrag von Strukton Solarzellen installiert und die Ladeinfrastruktur bereitgestellt." Apropos Nachhaltigkeit und zirkuläres Engagement: Oosterhof Holman versucht, wo immer möglich, Arbeit mit Arbeit zu verbinden. "In Zoutkamp werden Kopplungsmöglichkeiten genutzt, indem wir mit dem Bau von zwei Holzstegen beauftragt werden. Für das Fundament verwenden wir sechzig Verankerungspfähle, die aus einem unserer Projekte in Alkmaar stammen", erklärt Taeke. "Wir garantieren die gleiche Lebensdauer wie bei der Verwendung neuer Pfähle."
Für den Oosterhof Holman in Zoutkamp stehen also arbeitsreiche Zeiten bevor. "Wir fangen im Februar nächsten Jahres an und acht Monate später muss alles fertig sein", sagt er. Übrigens ist das Familienunternehmen in dieser Region kein Unbekannter. "Mit der Gemeinde Het Hogeland haben wir einen mehrjährigen Wartungsvertrag für die Instandhaltung von Straßen, zivilen Objekten und der Wasserkette. Das ist eine ganz schöne Aufgabe, denn es handelt sich um die zweitgrößte Gemeinde der Niederlande, gemessen an der Fläche.