Im Auftrag der FPH Ploegmakers hat das Ingenieurbüro ABT die Planung des Projekts Dijkversterking Stad Tiel in einen Ausführungsentwurf umgesetzt. Die Deichbefestigung besteht aus einer Kombination von Coupures, Spundwänden, Erdarbeiten und einer Filtertechnik. Laut Projektleiter Thomas Lankreijer ist das Besondere und Interessante an diesem Projekt der konstruktive Aspekt, bei dem eine Vielzahl von (innovativen) Techniken zum Einsatz kam.
"Das Gesamtbild der verschiedenen Techniken ist aus meiner Sicht typisch für dieses Projekt", sagt Thomas. "Dazu gehören CSM-Wände, (nicht) verankerte Spundwände, Kunststoffspundwände, Flügelwände, verankerte Wände mit dahinter liegenden Pfählen, neue und bestehende Abschnitte, Verkleidungen, Erdarbeiten, Decksteine und natürlich nicht zu vergessen die Grobsandbarriere. Den Einsatz all dieser Techniken auf einer relativ kleinen Fläche zu verwirklichen, ist etwas, das mir von diesem Projekt definitiv in Erinnerung bleiben wird."
er Entwurf und die Detaillierung von statisch bewehrten Deichbewehrungen ist genau das Richtige für ABT. Das Ingenieurbüro ist besonders stark bei Spezialarbeiten, bei denen alle Disziplinen zusammenkommen. So hat das Büro beispielsweise an Jonas', dem innovativen Wohnkonzept in IJburg, dem Forum Groningen, der Rechtbank Amsterdam und dem Eye Film Museum in Amsterdam gearbeitet. Speziell auf dem Gebiet der Deichbewehrung hat ABT seine Dienste bei verschiedenen Projekten unter Beweis gestellt, zuletzt beim Salmsteke-Abschnitt von Sterke Lekdijk. Dijkversterking Stad Tiel ist einzigartig, weil wir in einer bebauten Umgebung mit vielen Gebäuden arbeiten. Eines dieser (monumentalen) Gebäude ist das Grand Café Bellevue. In der Nähe dieses Gebäudes wurden CSM-Wände für den primären Hochwasserschutz eingesetzt. Thomas: "Es handelt sich um eine bestehende Technik, die häufig für innerstädtische Kofferdämme verwendet wird, die sich aber auch sehr gut für die Deichverstärkung und historische Orte wie Tiel eignet. CSM steht für 'Cutter Soil Mixing', bei dem der Boden mit einer Zementmischung vermischt wird. In diesem Gemisch werden Stahlprofile, die für die Festigkeit der Mauer sorgen, in der Höhe aufgehängt. Im Gegensatz zum Einbau gewöhnlicher Spundwände verursacht diese Technik keine Erschütterungen."
Eine weitere Herausforderung war die Spundwandkonstruktion im Hafen von Tiel. Diese wurde mit einer doppelten Reihe von Verpressankern im Boden verankert. "Hierfür haben unsere Ingenieure eine ausgeklügelte Pfettenkonstruktion und ein entsprechendes Ankerstuhl-Detail mit 3D-Berechnungsmodellen entwickelt, um die konzentrierten Kräfte aus den Ankern zu verteilen und gleichzeitig die Stabilität der Spundwand zu gewährleisten. Dabei mussten wir auch das noch zu errichtende Mehrfamilienhaus berücksichtigen. Das war eine zusätzliche Herausforderung", erklärt Thomas. "Indem wir zunächst die Gründungspfähle einbrachten und vermaßen, konnten die endgültigen Anker für die Spundwand auf der Grundlage der gemessenen Position der Pfähle und der Spundwand genau positioniert werden."
Neben dem Einsatz von Spezialtechniken umfasst das Projekt auch die Renovierung bestehender und neuer Abschnitte. Die bestehenden Kuppeln bestehen sowohl aus Beton als auch aus Mauerwerk. Die neuen Kuppeln bestehen vollständig aus Beton und werden direkt auf die richtige Höhe gebaut. Mit Bodenbalken aus Beton und eingegossenen Ankerplatten für zusätzliche Festigkeit bieten diese Kuppeln eine widerstandsfähige Lösung für die erwarteten höheren Wasserstände in der Zukunft. "Hier ist definitiv ein Stück Fachwissen von uns gefragt, das es uns ermöglicht, bestehende Betonstrukturen zu reparieren und zu verbessern."
Was Thomas erwähnen möchte, ist die innovative Filtertechnologie, die Grobsandbarriere, die eine Verrohrung des Amsterdam-Rhein-Kanals verhindert. "Diese Technologie hält den feinen Sand zurück, während das Grundwasser durchfließt. Diese Barriere stärkt die Stabilität des Deiches und minimiert im Grunde genommen das Risiko eines Einsturzes aufgrund von Verrohrung für immer."
Neben den verschiedenen konstruktiven Herausforderungen ist Thomas besonders stolz auf die Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts. "Es ist ein sehr schönes Beispiel für eine integrierte Zusammenarbeit und Herangehensweise. Unsere Teams aus den Bereichen Geotechnik und Infrastruktur arbeiteten eng zusammen, um den endgültigen Entwurf zu erstellen. Als Ingenieurbüro konnten wir unseren Mehrwert unter Beweis stellen. Und wir sind stolz darauf, dass wir gemeinsam mit FPH Ploegmakers, Waterschap Rivierenland und den verschiedenen Unterauftragnehmern dafür sorgen, dass Tiel und seine Umgebung noch jahrzehntelang vor Hochwasser geschützt sein werden."