Die alte Botlek-Brücke ist abgerissen, die neue ist gebaut worden. Autoverkehr, Radfahrer und Fußgänger benutzen sie schon seit einiger Zeit, nur die Eisenbahn musste noch an das Hafenbahnnetz angeschlossen werden. Eine Aufgabe, bei der die darunter liegenden Botlek-Tunnel für den Bahn- und Autoverkehr sowie gefährdete Industrierohrleitungen berücksichtigt werden mussten. Eine zusätzliche Herausforderung: der instabile Untergrund.
Grund für Arcadis, den Joosten Concepts-Partner Geologics mit der Planung der Verbindung zu beauftragen. Die angebotene Lösung ist einzigartig für den Eisenbahnbau: Man entschied sich für die Verwendung von Bims, um eine verstärkte Bodenstruktur zu bauen. Sowohl auf der West- als auch auf der Ostseite wurde dieses federleichte, aber äußerst stabile Gründungsmaterial verwendet, das eine hervorragende Wasserdurchlässigkeit aufweist.
Blick in die Zukunft
Zwei Spundwände wurden auf der Ostseite des künftigen Gleises gerammt, eine auf der Westseite, die andere Seite ist Böschung. Durch den Einbau einer Schalung, die sich mit dem Aufbau der Schichten bewegte, wurde ein direkter Druck auf die Spundwand bei leichten Setzungen des Bauwerks verhindert. Der Hohlraum wurde mit unverdichteten Bimssteinen aufgefüllt, um Schädlinge und Vegetation zu verhindern und dem Bauwerk Raum zur Ausdehnung zu geben. Der absolute Pluspunkt ist, dass diese Bauweise den Rückbau der Spundwände und den Aushub des umliegenden Geländes im Falle einer neuen Bebauung des Gebietes ermöglicht, ohne dass die Unterbaukonstruktion beeinträchtigt wird.
Optimaler Schutz
Die Bimsschichten wurden mit den RE-Geogittern von Tensar verstärkt. Zusätzlich wurde zur mechanischen Stabilisierung ein Tensar SS20 Geogitter in einer optimierten Ausführung von 90 Zentimetern Dicke aufgebracht. Bims ist fester als Sand, kann aber unter hohem Druck zerbrechen. Eine druckverteilende, obere Sandschicht soll dem entgegenwirken. Die Sandschicht selbst ist durch eine HDPE-Folie von der Bims getrennt, um eine Verschlechterung durch eindringende Feuchtigkeit oder Verschmutzung zu verhindern. Unter der Folie liegt zum Schutz wiederum ein Polyfelt TS-Geotextilvlies von TenCate. Ein RE-Gitter direkt auf der Folie soll das Verrutschen des Sandes verhindern; dieses RE-Gitter wird auch in den nächsten zwei bis drei Sandschichten als Verstärkung eingebaut.
Das Projekt wurde von den Partnern von Joosten Concepts, Molhoek-CCT und Loonbedrijf Van Etten durchgeführt. Die Materialien stammen von Joosten Kunststoffen in Zusammenarbeit mit TenCate und Tensar.