Der InfraTech Innovation Award ist seit Jahrzehnten eine wichtige Plattform, um wegweisende Innovationen im Infrastrukturbereich vorzustellen. Die Ausgabe 2025 verspricht nicht nur, die Tradition des technologischen Fortschritts fortzusetzen, sondern legt auch einen noch stärkeren Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Hier ein Überblick über das Format, die Kategorisierung und die konkreten Einreichungen, die bei der Preisverleihung im Januar 2025 eine Chance auf eine Auszeichnung haben.
Die InfraTech, die führende und größte Fachmesse für den Infrastruktursektor, ist seit ihrer Gründung dafür bekannt, Innovationen zu fördern. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt des Innovationspreises 2025 auf der Förderung und Belohnung innovativer Ideen im weitesten Sinne der Infrastruktur. Dazu gehören Wasserstraßen, Eisenbahnen, IT-Infrastruktur und Smart-City-Initiativen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bewältigung der heutigen Herausforderungen in den Bereichen Klima, Energie, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit.
Die Teilnehmer können ihre Beiträge bis zum 30. September 2024 einreichen und müssen ein Poster, ein Video und eine Erklärung beifügen. Die Jury, die sich aus Vertretern von Infrastrukturbetreibern, Branchenverbänden und Wissenseinrichtungen zusammensetzt, steht unter dem Vorsitz von Arno Visser, Vorsitzender von Bouwend Nederland. Die Jury bewertet die Beiträge nach Wirkung, Originalität, Mehrwert und Ausgereiftheit.
Wichtige Termine und Bedingungen
Die Frist für die Einreichung von Beiträgen endet am 30. September 2024. Die Nominierten werden ihre Beiträge im Dezember in Rotterdam Ahoy vor der gesamten Jury präsentieren. Die endgültigen Gewinner werden während der InfraTech am 15. Januar 2025 in Rotterdam Ahoy bekannt gegeben. Der Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft wird die Preise überreichen und die Innovationen auf der Ausstellungsfläche besuchen.... In jeder Kategorie gibt es drei Nominierte, und die Gewinner erhalten ein InfraTech-Promotionspaket im Wert von 2.000 Euro.
Der InfraTech-Innovationspreis wird wie bei früheren Auflagen in drei Kategorien vergeben: Produktinnovation, Prozessinnovation und nachhaltige Zusammenarbeit. In diesem Jahr wird in jeder Kategorie besonderer Wert auf die Nachhaltigkeit gelegt.
1. Produktinnovation: Diese Kategorie umfasst Beiträge, bei denen bestehende Produkte verbessert oder völlig neue Produkte entwickelt wurden. Innovationen, die zur Erreichung von Klimazielen beitragen, wie z. B. Kreislauflösungen oder die Reduzierung von CO2-Emissionen, werden von der Jury besonders berücksichtigt.
2. Prozessinnovation: In dieser Kategorie werden innovative Produktions-, Realisierungs- oder Logistikprozesse bewertet. Die Jury sucht nach Verfahren, die nachhaltig sind und dazu beitragen, z. B. die Kreislaufbauweise oder die Klimaanpassung zu beschleunigen.
3. Nachhaltige Zusammenarbeit: Diese Kategorie konzentriert sich auf Partnerschaften, die langfristig und zukunftssicher sind. Die Zusammenarbeit muss zu nachhaltigen Zielen beitragen, wie z. B. zu einem kreislauforientierten Infrastruktursektor bis 2030.
Die InfraTech Innovation Awards 2025 versprechen einmal mehr, eine Plattform für Innovationen zu bieten, die nicht nur technologischen Fortschritt bringen, sondern auch eine nachhaltige Zukunft fördern. Mit einem starken Fokus auf Klima und Kreislaufwirtschaft werden die Gewinner dieser Ausgabe nicht nur den Infrastruktursektor verbessern, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zu dessen Zukunft leisten.
InfraTech lädt alle Innovatoren und Pioniere ein, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und ihren Beitrag zum Fortschritt und zur Verbesserung des Infrastruktursektors zu präsentieren. Neben einem schönen Preis und einem InfraTech-Promotionspaket im Wert von 2.000 € erhält der Gewinner jeder Kategorie auch einen zweiseitigen Leitartikel in der ersten Ausgabe des GWW-Bouwmat von 2025. Damit bleiben Sie auch
Top of Mind" nach der Messe. Wie schon 2023 ist GWW-Bouwmat der Medienpartner der InfraTech. Die kommenden Ausgaben werden umfangreiche Vorschauen auf die Veranstaltung bieten, mit einem großen Messespecial in der letzten Ausgabe 2024 als i-Tüpfelchen.
Die Ausgabe 2023 hat bereits gezeigt, wie wichtig und wirkungsvoll die InfraTech Innovation Awards sind. Gewinner wie das Bauunternehmen Max Bögl, die Antea Group und eine Partnerschaft aus Gelderland haben gezeigt, wie Innovationen den Infrastruktursektor zum Guten verändern können.
Max Bögl gewann in der Kategorie Produktinnovation mit einem modularen Viadukt, das schneller, kostengünstiger und wartungsfreundlicher gebaut werden kann.
Die Antea Group gewann den Preis für Prozessinnovation mit ihren KI-gesteuerten Entwurfswerkzeugen für die Fundamentplanung, die sowohl Zeit als auch Ressourcen sparen.
Das in Gelderland ansässige Unternehmen Sustainable Fuel Chain, Gewinner in der Kategorie Nachhaltige Zusammenarbeit, realisierte eine lokale Brennstoffkette, die Biogas in umweltfreundlichen Brennstoff für regionale Bauprojekte umwandelt.
Mit der Einführung von Betonfahrbahnplatten, die lose auf die Träger gelegt werden, hat Max Bögl vor zwei Jahren das Bauen revolutioniert. Die modularen Viadukte lassen sich im Handumdrehen montieren und bei Bedarf ebenso schnell wieder demontieren. Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt in der extremen Maßgenauigkeit bei der Herstellung.
In Deutschland sind die modularen Brücken von Max Bögl, die bis zu 40 Meter lang und in zwei Breiten erhältlich sind, nun auch für den Einsatz über Autobahnen zugelassen. Drei dieser Brücken wurden in den letzten Jahren bereits errichtet, darunter eine in Emmerich, gleich hinter der Grenze bei Arnheim. Mehrere weitere wurden in den letzten Jahren realisiert, mit einer Bauzeit von nur drei Monaten pro Brücke. Diese Projekte waren nicht nur innovativ, sondern auch preislich wettbewerbsfähig. Das System erfreut sich zunehmender Beliebtheit, auch in den Niederlanden.
Eines der auffälligsten Merkmale des Systems ist die extreme Maßhaltigkeit, mit der die Bauteile hergestellt werden. Die Fahrbahnplatten werden lose auf die Stahlbetonträger gelegt, und es gibt keine Asphaltschicht darüber. Die Platten werden mit einer solchen Präzision geschliffen, dass sie auf einen Zehntelmillimeter genau sind, was im Tiefbau, wo normalerweise Toleranzen von Zentimetern gelten, beispiellos ist.
An den Widerlagern werden die Fahrbahnplatten sowohl in Spannweitenrichtung als auch seitlich fixiert, damit alle Elemente fest an ihrem Platz bleiben und die Fahrbahn die Kräfte bremsender Fahrzeuge aufnehmen kann. Der Verkehr fährt direkt über den Beton, der im Werk mechanisch aufgeraut wurde, um eine ausreichende Griffigkeit zu gewährleisten. Dank des präzisen Übergangs von Platte zu Platte nehmen die Autofahrer die Naht überhaupt nicht wahr, was eine reibungslose Fahrt gewährleistet.
Die ausgeklügelte Schleiftechnik, die Max Bögl einsetzt, wurde ursprünglich für die Herstellung von Betonsegmenten für Windkrafttürme entwickelt. Diese Segmente werden zu Ringen zusammengesetzt und dann zu einem Turm gestapelt. Eine externe Vorspannung sorgt dafür, dass der Turm als eine Einheit funktioniert. Am Anfang steht jedoch die hochpräzise Fertigung der Segmente, die nach dem Entschalen mit einer Toleranz von einem Zehntelmillimeter geschliffen werden.
Max Bögl ist für die Entwicklung dieser komplexen und anspruchsvollen Techniken bestens gerüstet. Das 94-jährige Familienunternehmen, das heute in der dritten Generation geführt wird, investiert mit einem langen Zeithorizont und entwickelt innovative Lösungen im eigenen Haus. Mit eigenen Stahl- und Betonwerken sowie einem Ingenieurbüro in der Firmengruppe beherrscht Max Bögl die gesamte Baukette und ist damit unabhängig von externen Anbietern.
Die modularen Viadukte von Max Bögl bieten eine zukunftssichere Lösung für Infrastrukturprojekte, mit Vorteilen wie kurzen Bauzeiten, Kosteneinsparungen und Nachhaltigkeit. Mit dem weiteren Ausbau des Systems in Deutschland und dem wachsenden Interesse in den Niederlanden sieht die Zukunft für diesen innovativen Ansatz vielversprechend aus.
Noch vor dem endgültigen Aufkommen der künstlichen Intelligenz hat die Antea Group eine bahnbrechende Innovation entwickelt, die die Art und Weise, wie Infrastrukturprojekte geplant werden, grundlegend verändert. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und genetischen Algorithmen führt das Unternehmen das "genetische Design" ein, eine Technik, die dem Infrastruktursektor erhebliche Vorteile bietet. Diese Innovation verspricht nicht nur eine schnellere und genauere Planung, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit bei, indem der Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen minimiert werden.
Genetisches Design ist eine fortschrittliche Methode, die künstliche Intelligenz (KI) und genetische Algorithmen zur Optimierung von Infrastrukturentwürfen einsetzt. Diese Technik ermöglicht es der Antea-Gruppe, innerhalb eines Tages Tausende von Varianten eines Entwurfs zu erstellen und zu bewerten. Der Algorithmus wählt dann die effizientesten und nachhaltigsten Optionen aus, wobei Faktoren wie Materialverbrauch und Umweltauswirkungen berücksichtigt werden.
Nach Angaben der Antea Group revolutioniert dieser Ansatz das Ingenieurwesen. Wo ein Bauingenieur wochenlange Berechnungen benötigt, kann der Algorithmus dasselbe in wenigen Stunden erreichen. Dadurch wird nicht nur der Entwurfsprozess beschleunigt, sondern es entstehen auch schlankere, nachhaltigere Entwürfe, die weniger Ressourcen verbrauchen und somit einen geringeren ökologischen Fußabdruck haben.
Die Vorteile der genetischen Planung sind erheblich. Durch die Möglichkeit, zahlreiche Entwurfsoptionen schnell und effizient zu erstellen und zu analysieren, können Infrastrukturprojekte schneller und mit weniger Ressourcenverschwendung realisiert werden. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der der Infrastruktursektor vor Herausforderungen wie Kapazitätsengpässen und der Notwendigkeit steht, schnell auf den Klimawandel und andere Umweltprobleme zu reagieren.
Die Antea-Gruppe hat bereits erfolgreiche Anwendungen des genetischen Designs gezeigt. Ein Beispiel ist die Optimierung von Fundamententwürfen bei Tunnelvortrieben. Durch die Ergänzung des parametrischen Entwurfs mit KI kann das Unternehmen innerhalb eines Tages Tausende von Varianten berechnen, was zu einem optimalen Entwurf mit minimalen CO2-Emissionen und reduziertem Ressourcenverbrauch führt. Diese effiziente Nutzung des knappen verfügbaren Wissens in der Infrastruktur ist für die Zukunft unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung.
Der Ansatz der Antea-Gruppe zeigt, dass Nachhaltigkeit und Effizienz Hand in Hand gehen können. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien können Projekte nicht nur schneller und kostengünstiger, sondern auch mit geringeren Auswirkungen auf die Umwelt realisiert werden. Das macht das Gendesign nicht nur zu einem technologischen Durchbruch, sondern auch zu einem wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.
Mit genetischen Designs setzt die Antea Group den Ton für die Zukunft des Infrastrukturbaus. Die Technologie ist eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach effizienten, nachhaltigen Lösungen in einer sich schnell verändernden Welt. Durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz kann der Infrastruktursektor nicht nur die heutigen Anforderungen erfüllen, sondern auch auf die Herausforderungen von morgen vorbereitet sein.
Infratech 2025: Raum für Entwicklung
Mit mehr als 20.000 Besuchern, über 500 Ausstellern und mehr als 200 Wissensveranstaltungen ist die InfraTech alle zwei Jahre der wichtigste Treffpunkt für Fachleute aus dem Infrastruktursektor. Rotterdam Ahoy ist während dieser vier Tage im Januar der Treffpunkt für Auftraggeber und Auftragnehmer. Der Veranstaltungskomplex in der Stadt an der Maas wird dann nicht nur von Bauunternehmern und Ingenieuren bevölkert, sondern auch von Entscheidungsträgern und Verwaltungsangestellten von Rijkswaterstaat (der Generaldirektion für öffentliche Arbeiten und Wasserwirtschaft), allen zwölf Provinzen, den Wasserverbänden und vielen Gemeinden. Die InfraTech 2025 findet vom 14. bis 17. Januar in Rotterdam Ahoy statt.
Der Wasserverband Vallei und Veluwe und Gashouders haben sich vor einigen Jahren im Rahmen der nachhaltigen Brennstoffkette zusammengeschlossen. Dieses Kooperationsprojekt stellte die Versorgung der regionalen Bauprojekte von GMB mit Biogas sicher und erzielte bereits erhebliche Umweltvorteile.
Die nachhaltige Kraftstoffkette war eine Partnerschaft zwischen Waterschap Vallei en Veluwe, Gashouders und dem Bauunternehmen GMB. Im Mittelpunkt des Projekts stand die Einrichtung einer Tankstelle für Biogas, das aus überschüssigem Biogas aus der Kläranlage (RWZI) in Renkum gewonnen wurde. Dieses Biogas wurde als Kraftstoff für Baumaschinen und Fahrzeuge verwendet, wodurch der CO2-Ausstoß und andere schädliche Emissionen erheblich reduziert wurden.
Das Projekt umfasste die gesamte Kette von der Produktion bis zum Endverbraucher. Gashouders leitete die Kette und stellte sicher, dass überschüssiges Biogas nicht abgefackelt, sondern aufgefangen und in einen umweltfreundlichen Brennstoff umgewandelt wurde. Dieser Brennstoff wurde dann an GMB-Bauprojekte in der Region geliefert, wobei die erste lokale Brennstoffkette vom RWZI in Renkum zu einer Baustelle in der Region realisiert wurde.
Die nachhaltige Kraftstoffkette nutzte fortschrittliche Technologien zur Umwandlung und Lagerung von Biogas. Buse Gas B.V. entwickelte Behälter für die Biogasspeicherung, während Koninklijke Van Twist einen Gasmotor für einen Hybridgenerator lieferte, der mit lokal produziertem Biogas betrieben wurde. Diese Infrastruktur sorgte für eine effiziente und zuverlässige Biogaslieferung, was für den Erfolg des Projekts entscheidend war.
Das Ergebnis war eine erhebliche Verringerung der Schadstoffemissionen. Da das Biogas aus einer erneuerbaren Quelle stammte und vor Ort erzeugt und verwendet wurde, wurden die Emissionen von CO2, Stickoxiden und Partikeln sowohl in der Kläranlage als auch auf der Baustelle reduziert. Dies trug zu sauberer Luft und einer besseren Umwelt in der Region bei.
Ein wichtiger Aspekt der nachhaltigen Kraftstoffkette war die Zusammenarbeit mit der Universität Arnheim und Nijmegen (HAN). Die HAN untersuchte die positiven Umweltauswirkungen der Kette und bewertete die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der verwendeten Technologien. Diese Forschung war wichtig, um die Vorteile des Projekts zu quantifizieren und einem breiteren Publikum zu vermitteln.
Darüber hinaus bot die Zusammenarbeit mit einer Bildungseinrichtung wie der HAN Studenten und Forschern die Möglichkeit, praktische Erfahrungen mit nachhaltigen Technologien zu sammeln und zu innovativen Projekten beizutragen. Dies stärkte die Verbindung zwischen akademischem Wissen und praktischen Anwendungen, was für die weitere Entwicklung nachhaltiger Lösungen entscheidend war.
Die Zukunft für die nachhaltige Brennstoffkette sieht rosig aus. Mit Plänen zum Ausbau der Kapazitäten und zur weiteren Optimierung der Technologie kann das Projekt als Modell für andere Regionen und Sektoren dienen. Die Beteiligten hoffen, dass der Erfolg dieser Zusammenarbeit andere Organisationen dazu inspirieren wird, ähnliche nachhaltige Initiativen zu starten.