Fahrer Robin van den Berg ist ein glücklicher Mann. Vor kurzem hat er seine ersten Fahrten mit der neuen Scania 660S 10×4*6 180-Tonnen-Transportzugmaschine seines Arbeitgebers Martens en Van Oord aus Oosterhout gemacht. Das Besondere an dem Lkw ist, dass er komplett ab Werk geliefert wurde, bis hin zum Spezialaufbau. Das enorme V8-Drehmoment von 3.300 Nm ab 925 U/min macht den Einsatz eines zusätzlichen Drehmomentwandlers überflüssig.
"Martens und Van Oord ist ein Bauunternehmen, das seit mehr als 36 Jahren führend im Erd-, Straßen- und Wasserbau ist". erklärt André Haak, Manager Management und Wartung bei Martens und Van Oord (MvO), der für den Kauf der Geräte mitverantwortlich ist. "Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Infrastruktur. Das reicht von Erdarbeiten für Autobahnen und der Baureifmachung von Großprojekten bis hin zur Deichverstärkung und der Schaffung von Natur- und Erholungsgebieten. Und dann haben wir noch einen (internationalen) Nassbereich, der sich auf Baggerarbeiten spezialisiert hat."
"Wir hatten in diesem Jahr bereits acht Scania R500-Sattelzugmaschinen gekauft, die bei uns vor allem für Kippanhänger eingesetzt werden. Das neue Fahrzeug mit S-Fahrerhaus, V8-Paket und Alufelgen sowie LED-Beleuchtung rundum ist auch gleich das Aushängeschild des Unternehmens. Dass wir uns für 660 PS und nicht für die stärksten 770 PS entschieden haben, liegt daran, dass wir den neuen Antriebsstrang mit dem neuen Getriebe haben wollten. Das wäre bis zu etwa sechs Prozent sparsamer. Außerdem ist dieser Antriebsstrang in Kombination mit dem neuen, schwereren Retarder mit 4700 Nm noch besser für unsere Arbeit geeignet."
MvO hat den größten Teil der Ausrüstung dafür im Haus. "Wir transportieren das selbst. Dieses neue Fahrzeug wird von einem vierachsigen Tieflader gezogen. Und wenn es richtig schwer wird, können wir einen zweiachsigen Dolly hinzufügen. Das Auto ist bis zu 180 Tonnen zugelassen, aber so schwer werden wir nicht fahren. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Derzeit sind wir mit unserem größten Kran bei 140 Tonnen Gesamtgewicht, wir haben also noch technische Reserven."
Was Haak besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass der neue Scania bis auf die Aufkleber komplett ab Werk geliefert werden kann. "Das war auch einer unserer Wünsche, denn so braucht man nur eine Telefonnummer. Hilfreich ist auch, dass der Scania-Händler nur ein paar hundert Meter entfernt ist. So haben wir auch kurze Wege für Wartung und Service. Dafür haben wir einen Vertrag."
Scania lieferte den Lkw ab Werk mit dem schwersten Fahrgestell mit Innerliner. Die komplette Achskonfiguration umfasst zwei lenkbare 10-Tonnen-Vorderachsen, eine angetriebene Tandemachse mit Nabenvorgelege und eine neun Tonnen schwere lenk- und liftbare Nachlaufachse. Der Lkw ist rundum luftgefedert, mit einer zapfwellengetriebenen Hydraulikpumpe und einer festen, gewichtsbelasteten Sattelkupplung ausgestattet, die für einen 3,5-Zoll-Schwerlastzapfen geeignet ist.
Aufgrund der fünf Achslinien ist der Platz auf dem Fahrgestell sehr begrenzt. Deshalb hat Scania ein Gestell hinter dem Fahrerhaus geliefert, auf dem sowohl der 1.000-Liter-Kraftstofftank, der AdBlue-Tank als auch der Hydrauliktank mit 250 Litern Öl montiert sind. Das Gestell selbst ist ab Werk mit extrabreiten Seitenschutzblechen gut versteckt. "Und dann gibt es auch noch Platz für die Lufttanks, von denen wir einige extra einbauen ließen", sagt Haak. "Das machen wir, damit der Fahrer beim Bremsen und Rangieren nicht zu schnell seinen Luftvorrat aufbraucht, weil wir oft mit 11 Achslinien fahren."
Das neue Prunkstück von Martens und Van Oord hat mit Robin van den Berg einen festen Fahrer. "Wir halten das für wichtig, denn nicht jeder ist für diese Art von Arbeit geeignet. Man muss es wollen, können und Spaß daran haben, denn man kommt an alle möglichen komplizierten Orte", sagt Haak. Robin genießt es auf jeden Fall. "Es ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit den roten Nähten in der Lederausstattung ist es sehr schön", berichtet er nach seinen ersten beiden Fahrten im neuen Auto. "Die Sitzposition ist ganz anders, als ich es gewohnt bin. Nennen Sie es den 'Scania 2.0-Modus', denn die Rundumsicht ist sehr gut und die Scania-Spiegel bieten viel weniger toten Winkel als in meinem vorherigen Auto. Außerdem habe ich jetzt eine Cornereye-Kamera für den toten Winkel, die besser funktioniert als die vorherige, weil sich der Bildschirm oberhalb der rechten Tür befindet. Das ist beruhigend, denn mit dem kleinen Bildschirm an der A-Säule konnte man während der Fahrt immer sehen, dass sich im hinteren Augenwinkel etwas bewegt, und das ist beunruhigend. Was ich aber am positivsten finde, ist, dass dieses Auto kürzer lenkt und weniger wackelt, obwohl das Traktorchassis 40 Zentimeter länger ist als das des Vorgängermodells. Und dann diese Kraft dieses V8. Man muss wirklich vorsichtig beschleunigen."